Sechstklässler des Friedrich-Abel-Gymnasiums erweckten mit ihren Stimmen die Geschichten ihrer Lieblingsbücher zum Leben
"Das wirklich Große an einem Buch ist nicht, was der Autor in es hineinlegt, sondern was der Leser daraus macht." (Aldous Huxley, Schriftsteller)
Etwas Großartiges machten acht Sechstklässlerinnen und Sechstklässler des Friedrich-Abel-Gymnasiums mit Büchern, als sie beim Vorlesewettbewerb im Dezember aus ihren Lieblingsbüchern vorlasen und die gedruckten Buchstaben mit ihren Stimmen zum Leben erweckten. Der Vorlesewettbewerb von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung wird bundesweit durchgeführt. Frau Mandl-Steurer führte am FAG durch das Programm und die Klassenkameradinnen und Klassenkameraden aus Klasse 6 feuerten die Vorlesenden eifrig an.
Leander Max aus der Klasse 6a las aus dem Roman “Geisterritter” von Cornelia Funke vor. Seine vorgelesene Textstelle handelte von einem nächtlichen Friedhofsbesuch, bei dem die Hauptperson John und seine Freundin Ella von Untoten verfolgt werden. Leander schaffte es unter anderem durch den Einsatz einer rauen Stimme für die Untoten die gruselige Stimmung in den Aufenthaltsraum des Friedrich-Abel-Gymnasiums zu bringen.
Auch bei Leanders Klassenkameradin Luisa Harbigs wurde es schaurig. Sie las eine Textstelle aus Nina Schewelings Roman „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ vor. In ihrer Textstelle ging es um drei Freunde, die durch einen dunklen Minentunnel laufen und plötzlich Schritte hören, die immer näher kommen. Luisa steigerte beim Vorlesen gekonnt die Spannung, bis sie kurz vor der Auflösung, wer im Tunnel auf die Freunde zukommt, aufhörte und die Zuhörerinnen und Zuhörer mit dem Cliffhanger zurückließ.
Julian Weber-Bleyle aus der Klasse 6b las aus dem Roman „Crater Lake – Schlafe niemals ein“ von Jennifer Killick vor. Der Erzähler in der von Julian ausgewählten Textstelle denkt, dass es sich nicht so schlimm anhöre, wenn er die schlechten Nachrichten seinen Freunden besonders schnell vortrage. Und so las Julian die schlechten Nachrichten, wie zum Beispiel die Erkenntnis, dass der Busfahrer ein Glubschauge ist und der Bus in einem mörderischen Schuppen am See steht, gekonnt in schnellem Tempo vor.
Johanna Zerfaß aus der Klasse 6b hatte ebenfalls einen Fantasy-Roman ausgewählt. Sie las einen Abschnitt aus „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ von J.K. Rowling vor. Johanna hatte sich die Textstelle des Kräftemessens zwischen Harry Potter und Lord Voldemort ausgesucht. Sie lieh den beiden Erzfeinden gekonnt ihre Stimme bei ihrem letzten Duell und steigerte die Spannung, bis auch sie die Zuhörer mit einem offenen Ende zurückließ.
„Harry Potter“ wurde ebenfalls von Cassian Friedrich aus der Klasse 6c ausgewählt. Er las aus dem dritten Teil der Reihe vor: „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“. In seiner Textstelle verwandelte sich Harrys Lehrer Professor Lupin in einen Werwolf. Cassian wechselte bei jedem sprechenden Charakter beeindruckend seine Stimme und erweckte damit die Figuren zum Leben.
Karin Dalheimer aus der Klasse 6c las aus dem Buch „Ein Mädchen namens Willow“ von Sabine Bohlmann vor. In der Textstelle, die Karin ausgesucht hatte, steht die Hauptperson Willow in einem Wald, den sie von ihrer Tante geerbt hat, und nimmt den Wald mit all ihren Sinnen wahr. Karin schaffte es durch ihre Stimme, dass man als Zuhörer das Gefühl hatte, selbst in diesem Wald zu stehen.
Paul Ebhart, ein Schüler der Klasse 6d, hatte sich das Buch „Die Drei ???: Achtung, Abenteuer!“ von Boris Pfeiffer ausgesucht. Die Drei ??? versuchen in der Textpassage, Gauner zu schnappen, die ein Museum ausgeraubt haben. Paul las die actionreiche Szene flüssig vor und gab den Drei ??? unterschiedliche Stimmen, gleich war nur die Aufregung, die Paul in ihre Stimmen legte.
Lilyan Stadtfeld, ebenfalls aus der Klasse 6d, las aus „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ von Axie Oh vor. In der von Lilyan ausgewählten Textstelle wird die Hauptperson Mina von ihrem Bruder aus den Fluten des tosenden Meeres gerettet. Damit rettet er ihr Leben, aber verhindert gleichzeitig ein altes Ritual, bei dem das schönste Mädchen des Dorfes dem Meeresgott für eine ruhige See geopfert wird. Dass Mina wegen der Rettung einerseits erleichtert und andererseits wütend ist, brachte Lilyan beim Vorlesen gekonnt zum Ausdruck.
Leander Max aus der Klasse 6a gewann den Vorlesewettbewerb. Die Jury, bestehend aus Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern und der Siegerin des letztjährigen Vorlesewettbewerbs am FAG Cemre Yigit aus der Klasse 7a, war beeindruckt davon, wie gut es Leander gelang, die Spannung aufzubauen und die Stimmen nachzuahmen. Er und die sieben anderen Vorlesenden, die alle eine beeindruckende Leistung gezeigt haben, bekamen eine Urkunde und ein Buch als Preis.
Die zweite Runde des Vorlesewettbewerbs findet vom 19.02.-21.02.2024 in Ludwigsburg statt. Das Friedrich-Abel-Gymnasium drückt Leander Max die Daumen.